Volkstrauertag

Kleiner Häuptling Winnetou

Der kleine Häuptling Winnetou, ein Kinderbuch das von der Freundschaft zweier Kinder erzählt die unterschiedlichen Kulturkreisen und Glaubensrichtungen angehören, unterschiedlicher Hautfarbe sind. Kritiker schlagen Alarm, das Kinderbuch sei voller Klischees und Phantasie viel zu realitätsfremd, dem Völkermord an den indigenen Völkern gegenüber.

Das Buch wird aus dem Handel genommen damit es Kinder nicht mehr zugänglich ist. Kinder sollen nicht durch Klischees und Wildwestnostalgie verdummen. Kinderbücher sollen realitätsnah sein.

Wir alle sind mit den Abenteuerbüchern von Karl May aufgewachsen. Haben sie unser Herz verschlossen vor dem Leid anderer Menschen? Haben sie nicht viel mehr dafür gesorgt, dass wir uns stark machen für den Schwächeren im Helfen und zur Seite stehen. Das wir uns für die damalige Zeit und wie sie wirklich war interessiert haben.

Zurecht postet da ein junger Vater empört, bei Facebook den Ausschnitt einer Fernsehzeitung, Sonntagmorgen 11.00 h "Winnetou und das Halbblut Apanatschi" Ein Buch darf mein Kind nicht lesen, aber ein Film voller Klischees und Wildwestromantik anschauen. In welcher Realität leben wir eigentlich.

Wie sieht die Realität für Kinder heute aus?

452 Millionen Kinder leben zurzeit im Krieg

In Dutzenden, gewaltsamen, bewaffneten Konflikten weltweit, werden Kinder getötet, verstümmelt und aus ihren Häusern vertrieben.

Der verbreitete Einsatz von Luftangriffen, Streumunition und Artilleriebeschuss ist maßgeblich dafür verantwortlich.

In Zeiten bewaffneter Konflikte sind Kinder oftmals diejenigen, denen am meisten Unrecht geschieht. Dies rührt daher, dass sie meist noch zu jung sind, um zu begreifen, was passiert. Schutzlos werden Kinder zu Zielscheiben für bewaffnete Truppen und Opfer ausbeuterischer Handlungen.

Während der letzten zehn Jahre sind, schätzungsweise, zehn Millionen Kinder infolge von Kriegen getötet worden. Die fundamentalen Rechte von Kindern werden schamlos ignoriert. Viele Kinder aus Kriegsgebieten tragen lebenslang, bleibende Traumata davon, werden verwundet oder sogar kriegsversehrt.

Selten werden Kriegsverbrechen an Kindern verfolgt und bestraft.

Warum? Fragt man sich da.

Das Kinderhilfswerk der vereinten Nation, Unicef veröffentlicht die Statistik für das Jahr 2022.

Jedes fünfte Kind der Welt, wird seinen sechsten Geburtstag nie erleben. Zur Schule gehen. Schreiben und Rechnen lernen. Die Gelegenheit bekommen ein Buch zu lesen.

Die traurige Realität ist: Zu jeder Stunde des Tages auf unserer Welt, stirbt eine Schulklasse durch den Krieg.

Ein Volkstrauertag, wird keine Kriege verhindern, er ist ein Tag an dem wir den vielen Opfern gedenken, die so viel Leid und Schmerz erdulden müssen. Wir wollen im Besonderen der Kinder gedenken, die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft werden. Für sie alle ist dieser kleine Kranz.

Es liegt in unserer Verantwortung, unsere Kinder zu beschützen, für sie eine friedliche Welt zu schaffen, in der sie in Geborgenheit aufwachsen können.

Wir alle müssen Frieden leben und unsere Kinder sollten nicht nur in einem Buch davon lesen.

Im Gedenken an die Opfer der vergangenen und aktuellen Kriege, den Opfern der Flutkatastrophe, den Opfern der Coronapandemie, im Gedenken an unsere Verstorbenen, legen wir unseren Kranz nieder, zünden wir eine Kerze an.

Unser kleiner Kranz schmückt nun das Taufbecken in der ev. Kirche Hürth - Gleuel.

"Kinder sind unsere Zukunft - und der Friede sei mit Ihnen"


Petra Thiemontz
1. Vorsitzende der Ortsgemeinschaft Hürth-Gleuel

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